Mona triumphiert in Andorra
Erneut ein matschiger Kurs. Erneut eine Demonstration des Scalpel. Und Mona Mitterwallners erster Sieg im XC-Worldcup der Elite.
Die Bedingungen waren für Mona Mitterwallner wie ein Déjà-vu: ein Rennen in Höhenlage, ein mit Titelgewinnerinnen gespicktes Starterfeld und eine dichte Wolkendecke, die die Strecke in wenigen Minuten zu einer Schlammschlacht verwandeln könnte. Vieles erinnerte an das Rennen der XC Marathon-Weltmeisterschaft, bei dem sie erst vor wenigen Wochen den Titel gewann.
Direkt nach dem Startschuss schob sich Mona in die Spitzengruppe. Für eine 21-jährige Racerin außerordentlich diszipliniert, wählte sie ihre typische Strategie: Geduld. Wahrscheinlich hätte sie die Kraft und die Ausdauer gehabt, um gleich zu Beginn des Rennens einen Angriff zu starten, aber sie behielt die Nerven – während das LAB71 Scalpel unter ihr treu auf das Signal für die Attacke wartete.
Im Ziel sollte Mona später einen beeindruckenden Vorsprung von 33 Sekunden auf die zweitplatzierte Keller herausgefahren haben. Für Ferrand-Prévot blieb nur noch der dritte Rang. Als ihr nach der letzten Kurve der erste Sieg im Elite-Worldcup praktisch nicht mehr zu nehmen war, blickte sich Mona mehrere Mal um, während sie von den jubelnden Fans in Empfang genommen wurde und schließlich mit erhobenen Armen, schwer atmend und voller Emotionen über die Ziellinie rollte.
„Heute hat endlich alles gepasst“, strahlte Mona nach dem Rennen. „Das ist alles, was ich gerade sagen kann. Ich weiß nicht, ob ich aus Freude oder angesichts der Schmerzen in den letzten zwei Runden geweint habe. Heute war ich absolut am Limit und musste für den Sieg an meine Grenzen gehen. Ich musste an all die Zweifel, all die Arbeit und all die Schmerzen der vergangenen Monate denken.“