Kentas XC-Tipps: Speed mitnehmen
Schnell fahren kann man nicht nur auf Geraden. Kenta Gallagher erklärt dir, wie du im Flow bleibst, Kraft sparst und den Schwung auf dem Trail beibehältst.
Seien wir ehrlich – einfach nur in die Pedale zu stampfen, macht dich nicht immer schneller. Speed mitnehmen heißt nicht, kräftiger in die Pedale zu treten, sondern den Flow zu finden und den Trail einen Teil der Arbeit machen zu lassen. Kenta Gallagher, Cannondale Factory Racings Technikcoach und unser hauseigener Speed-Experte, ist wieder da, um dir zu zeigen, wie du möglichst flüssig fährst – denn flüssig bedeutet schnell. Heute erklärt er dir, wie du den Schwung mitnimmst, effizient pedalierst und die Ideallinie findest, um dein Tempo konstant hoch zu halten.
XC-Tipps & Tricks von Technikcoach Kenta
1. Schwung mitnehmen
„Schwung mitnehmen – dabei geht es vor allem darum, alles zu vermeiden, was deine Geschwindigkeit reduziert“, erklärt Kenta. Mit anderen Worten: Hör auf, dich selbst zu bremsen. Schau nach vorn, finde die Rückseite von Bodenwellen oder Jumps und peile diese an. Wenn du sie richtig erwischst, fliegst du mit mehr Geschwindigkeit heraus als beim Hineinfahren. Kenta vergleicht es mit einem Pumptrack: „Drück das Bike in den Boden und lass dann wieder locker.“ Es geht immer um das richtige Timing.
Kentas Tipp: „Nimm den Trail im Flow, drück dein Bike nach unten und lass es atmen.“ Wenn dir das gelingt, fühlt es sich an, als würde der Trail dir einen Freifahrtschein geben.
2. Effizientes Pedalieren
Es ist wichtig, dass du nicht kräftiger, sondern intelligenter kurbelst. „Solange du konstant gleichmäßig Kraft auf die Pedale bringst, rollst du immer weiter“, erläutert Kenta. Wichtig ist, einen gleichmäßigen Rhythmus beizubehalten und explosive Ausbrüche zu unterlassen. Finde ein Tempo, bei dem das Bike stetig voranrollt, ohne dass du dich verausgabst. Dann bleibst du die ganze Fahrt über schnell.
Kentas Tipp: Ein flüssiger, gleichmäßiger Pedaltritt hält dich am Rollen. Stell dir vor, du würdest deinen Groove finden und immer drinbleiben. Keine Hetze, sondern gleichmäßige Kraftausübung bringt dich schneller ans Ziel.
3. Ideallinie wählen
Fahrlinien sind nicht in Stein gemeißelt – es sei denn, du fährst über einen. Laut Kenta gibt es „keine richtige und keine falsche Linie, aber es gibt eine schwierige und eine einfachere Linie“. Es geht darum, die Fahrlinie zu finden, die es dir ermöglicht, geschmeidig zu rollen und deinen Speed zu halten. Ob es sich um einen größeren Bogen in einer Kurve oder einen schnellen Sprung über einen Felsen handelt: Die einfachste Linie ist diejenige, auf der du den Trail wie Wasser herunterfließt – schnell, mühelos und im Einklang mit dem Trail.
Kentas Tipp: Fahr nicht einfach der Masse hinterher, sondern „experimentiere mit Fahrlinien und finde heraus, welche sich flüssig und schnell anfühlt“. Je flüssiger dein Fahren, desto schneller bist du.
Fazit
Speed mitnehmen bedeutet nicht, den Trail niederzukämpfen, sondern seinen Rhythmus zu finden und clever sowie flüssig zu fahren. Kenta empfiehlt, im Flow zu bleiben, effizient in die Pedale zu treten und die Linie zu wählen, die es dir ermöglicht, deine Geschwindigkeit beizubehalten, sodass sie nicht einfach verpufft.
Jetzt bist du dran: Beherzige diese Tipps, fahr auf den Trail und spüre, wie du nach und nach schneller (und geschmeidiger) fährst.