Die Königin des Kopfsteinpfalsters
Alison Jackson tanzt mit guten Grund: Sie ist die Siegerin von Paris-Roubaix 2023.
Sie ist schnell. Sie ist witzig. Sie ist eine Kämpferin.
Neben vielen Talenten und einer langen Liste von Erfolgen (wie dem Gewinn der kanadischen Meisterschaften im Straßenrennen, Zeitfahren und Kriterium im Laufe der Jahre), hat sie inzwischen eine begeisterte Fangemeinde in den sozialen Medien - was zum Teil an ihrem amüsanten Charakter liegt. Alison zeigt die Strapazen des Profiradsports ungeniert. Gerne aber auch mit humorvollen Tänzen, Lippensynchronisationen und sonstigen Späßen, bei denen sie oft von ihren Teamkollegen unterstützt wird.
Bei der Überquerung der Ziellinie hielt Jackson an Jackson an, sprang von ihrem Rad und legte eine aufsehenerregende Tanznummer hin.
Die diesjährige Verlängerung des Rennens um 20 km (von 124,7 auf 145,5 km) machte noch einmal deutlicher, dass der Weg auf das Podium ein schwerer sein würde. Die jüngsten Regenfälle taten ein Übriges und machten die berühmten Kopfsteinpflaster des Rennens noch rutschiger als diese ohnehin bereits sind.
Bereits nach den ersten 15 Kilometern des Rennens befand sich Jackson in einer Ausreißergruppe mit 17 weiteren Fahrerinnen, doch ihr Einsatz auf dem Rad sollte die Ausreißergruppe zum Erfolg bei der dritten Auflage des Roubaix-Rennens der Frauen führen (es wurde später sogar darüber diskutiert, ob sie zu viel Arbeit für die Gruppe geleistet hatte).
Das Kopfsteinpflaster machte den Fahrerinnen sowie dem Material gleichermaßen zu schaffen, verursachte Unfälle und technische Probleme, die das Rennen für eine Handvoll Fahrerinnen verlangsamten oder stoppten. Jacksons Ausreißergruppe hielt jedoch ein unerbittliches Tempo aufrecht und vergrößerte schließlich ihren Vorsprung auf über fünf Minuten vor dem Rest des Feldes.
Bis zum letzten Kilometer betrug der Abstand dann jedoch nur noch 12 Sekunden. Bis dahin wurden Ausreißversuche von großen Namen des Sports unternommen, die ebenso große Erwartungen in diesen Tag gesetzt hatten.
Aber im Velodrom, an der Ziellinie, war es Jackson, die dann schlussendlich nicht mehr zu übertreffen war. Auf den letzten 300 Metern setzte sie sich gegen Katia Ragusa und Marthe Truyen durch, die Zweite bzw. Dritte wurden.
“Ich habe es kommen sehen. Ich hatte freie Bahn", sagte Jackson nach dem Rennen. „Es ist ein wahr gewordener Traum. Ich träume vom Gewinnen. Oft sind all diese Träume aber auch nur Träume geblieben. Es fühlt sich fast schon unwirklich an. Ich habe wenig Worte.”
Sie hat vielleicht nur wenige Worte, aber wir wissen, dass sie es drauf hat.
See the race-winning bike:
Jackson won aboard the all-new fourth-generation SuperSix EVO.