Kentas XC-Tipps: Linienwahl
Du willst einen kniffligen Trailabschnitt optimal fahren? Schau dir die Tipps vom CFR Technikcoach und ehemaligen XC- und DH-Profi Kenta Gallagher an, um deine Ideallinie zu bestimmen.
XC-Tipps & Tricks von Techniktrainer Kenta
Steinfelder vor dir? Vielleicht ein paar glitschige Wurzeln? Lockerer Sand oder Boden? Kenta hat das alles schon erlebt. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Als ehemaliger Cross-Country- und Downhill-Profi und heutiger Techniktrainer des Cannondale Factory Racing XC-Teams weiß er, wie man den optimalen Weg durch schwieriges Gelände findet. Schau dir an, wie Kenta die drei Schlüsselfaktoren erklärt, die bei der Wahl der Ideallinie eine Rolle spielen:
1. Vorausschauend fahren
Halte deinen Kopf hoch und schaue aufmerksam den Trail hinunter. Das ist besonders wichtig, wenn du zum ersten Mal einen Trail oder eine Rennstrecke befährst. Nach ein paar Runden kommt die Vertrautheit, aber zunächst musst du den Kopf oben halten und weit nach vorn schauen. Kenta erklärt: „Wenn du zum Beispiel in jeder Kurve beim Bergauffahren den Blick nach oben richtest, planst du bereits, was du als Nächstes machst, denn wo du hinschaust, dahin fährst du auch.“
Dann zeigt uns Kenta einen Abschnitt des Trails, wo er sich teilt. Es gibt eine engere Innenlinie, aber dort ragen ein paar große Wurzeln heraus. Und es gibt eine weitere Außenlinie, die ebener, aber länger ist. Kentas Ratschlag? Die weitere, ebenere Linie nehmen. Sie ist zwar länger, aber du behältst mehr Schwung, weil du für die Kurve oder die Wurzeln nicht bremsen musst.
2. Nutze das Terrain
Wurzeln, Felsen, Böschung und vieles mehr können hinderlich sein – oder auch nützlich. „Nutze diese natürlichen Elemente, um an Geschwindigkeit zu gewinnen, deinen Speed aufrechtzuerhalten oder sogar Bremspunkte zu bestimmen“, so Kenta.
Drücke dich also, um deine Geschwindigkeit zu halten, dynamisch in die Kurve statt zu bremsen. Oder nimm einen Felsen auf dem Trail als Markierung, um dort zu bremsen oder für einen steilen Abschnitt herunterzuschalten.
3. Fahre mit optimaler Geschwindigkeit
„Es ist einfach, die Geschwindigkeit so lange hoch zu halten, bis du in letzter Sekunde bremsen musst, aber das darfst du nicht tun. Es wäre ein schwerer Fehler“, warnt Kenta. Ob du ein Hindernis überfahren oder umfahren willst, musst du schnell entscheiden, um nicht an Schwung zu verlieren.
Das gilt vor allem bei schlechtem Wetter, wenn es nass und die Strecke rutschig ist. „In solchen Fällen“, erklärt Kenta, „musst du noch vorausschauender fahren, um eine Linie mit möglichst festem Untergrund zu finden.“
Fazit
Wenn das Gelände anspruchsvoller wird, kannst du auf der Optimallinie schön im Flow bleiben. Auf der schlechteren Linie bleibst du vielleicht stecken und bist frustriert. Doch Kenta motiviert uns, dranzubleiben: „Egal ob du Rennen fährst oder trainierst, je häufiger du Linienwahl und planvolles Fahren übst, desto intuitiver und einfacher wird es.“