Beginne mit einer bekannten Strecke. Eine Runde. So kurz, dass du sie gut wiederholen kannst. Aber ausreichend lang, dass sie sich lohnt. Dr. E entschied sich für einen Abschnitt des Canada Trail mit 200 Höhenmetern und vier Kilometern Fahrstrecke pro Runde. Nichts Besonders – einfach die Art von Tour, die du an einem Abend unter der Woche mit etwas Zeit machen würdest. Worauf kommt es an? Wähle eine Strecke, auf der du von jedem Punkt aus immer zum Startpunkt zurückrollen kannst. Die Reichweitenangst verschwindet nämlich, wenn du den Ausgangspunkt aus eigener Kraft erreichen kannst.
Dr. E‘s Tipp: Achte darauf, dass die Bike-Runde Spaß macht. Wenn es sich wie Arbeit anfühlt, machst du etwas falsch.
Protokoll zur Reichweitenangst
Fotos: @reinspire.d Dennis Rein
Dr. E hat das Heilmittel: fahren, aufzeichnen, wiederholen.
Hast du schon mal von „Reichweitenangst“ gehört?
Typische Symptome dafür sind Nervosität vor der Tour, ständiges Überprüfen des Akkuladestands und mangelnde Entschlussfreudigkeit. Zu den Nebenwirkungen zählen beispielsweise kürzere Touren, zu viele Snacks und Fahren mit minimaler Motorunterstützung.
Wenn dir das bekannt vorkommt, leidest du möglicherweise unter „Reichweitenangst“.
Aber keine Panik, denn Roland Czuday alias „Dr. E“ hat ein Gegenmittel für dich. Als Cannondales Produktmanager E-MTB (und Teilzeit-Feldforscher) hat er das Laptop geschlossen, sich ins Gelände begeben und seine Theorie in die Tat umgesetzt: kein Laborkittel, keine Hochrechnungen – nur Vollgas-Biken und eine einfache, wiederholbare Methode.
Verschrieben hat der Doktor das hier:
Reichweitenangst überwinden mit Dr. E.
Wähl deinen bevorzugten Unterstützungsmodus – Dr. E fuhr mit voller Unterstützung bei 100 Nm Drehmoment und einem 800-Wh-Akku – und wiederhole die Runde. Mach dir alle paar Runden Notizen: gefahrene Höhenmeter, zurückgelegte Strecke und Akkuladestände bei 80, 60, 40 und 20 %. Irgendwann wird das Bike an seinem Limit sein – ganz ohne Theorie. Bei Dr. E‘s Test war der Akku nach 31 km und fast 1900 Höhenmetern leer.
Dr. E‘s Tipp: Nimm das Aus mit einem Lächeln hin. Es gibt kein besseres Feedback als einen leer gefahrenen Akku.
Zeit für den zweiten Testdurchlauf. Entferne die Trinkflasche, bring den Extender an und stecke Cannondales hauseigenen Charge Port Holder (CPH) ein, sodass alles perfekt sitzt. Jetzt hast du zusätzliche 250 Wh Reserve an Bord – mehr Saft, mehr Steigungen, mehr Seelenfrieden. Wie sehen die Daten aus? Eindeutig und eindrucksvoll. 31 % mehr Akkukapazität bedeuten 32 % mehr Höhenmeter und 30 % mehr Fahrstrecke. Kein Rätselraten, nur mehr Zeit auf dem Trail.
Dr. E‘s Tipp: Mach dir keinen Kopf. Zeichne einfach die Werte auf – eine Runde nach der anderen.
Das ist keine einmalige Verordnung. Es ist ein Prozess. Unterschiedliche Trails, unterschiedliche Unterstützungsstufen, unterschiedliches Gelände – jede Tour bringt dir etwas Neues über deinen Akku, deine Gewohnheiten und deine Grenzen bei.
Was will uns Dr. E damit sagen? Wissenschaft muss nicht langweilig sein. Sie kann nicht nur chaotisch und schlammig sein, sondern auch Spaß machen, wenn man sie draußen betreibt.
Wenn du also vor deiner nächsten großen Tour wegen des Akkus nervös bist, fahr ein paar Runden und verschaffe dir Gewissheit.
Fazit
Reichweitenangst hat nichts mit Reichweite zu tun, sondern mit Unkenntnis. Fahr deine Runde. Merk dir die Werte. Lerne dein System kennen. Dadurch lässt du den Stress hinter dir und kannst so fahren, wie du möchtest.
Brauchst du ein stärkeres Heilmittel? Dann besorg dir einen Range Extender und danke in der siebten Runde deinem zukünftigen Ich.
Auf Strava kannst du dir alle Daten im Detail ansehen:
800 Wh
800 Wh + Range Extender