Mags wird Weltmeisterin
Fotos: Getty Images
Vallieres holt in Kigali Kanadas ersten Elite-Titel bei einer Rad-WM.
Das Damenrennen der Straßenrad-Weltmeisterschaften in Kigali wird mit jeder Runde unbarmherziger. Die Hitze presst sich aus dem Kopfsteinpflaster. Die Anstiege sind gnadenlos und steil. Der knallharte Rundkurs sorgt für ein Ausscheidungsrennen, in dem nur die Besten bestehen.
Magdeleine Vallieres fährt geduldig ihr Rennen. An den Anstiegen geht sie das Tempo mit, behält ihren Speed auf den Abfahrten bei und hält sich hartnäckig im Feld, als es immer kleiner wird. Nachdem sich die entscheidende Ausreißergruppe abgesetzt hat, kann sie aus eigener Kraft aufschließen. Von da an verringert sich die Spitzengruppe auf zehn Fahrerinnen, und Vallieres pariert jede Attacke. Am vorletzten Anstieg arbeitet sie perfekt mit García und Fisher-Black zusammen, um sich vom Rest abzusetzen und die Bühne für den finalen Kampf um den Titel zu bereiten.
Als der Schlussanstieg beginnt, attackiert Vallieres. Mit ihrem blitzartigen Angriff reißt sie die entscheidende Lücke. García und Fisher-Black können ihr Hinterrad nicht mehr halten. Mags erreicht die Kuppe allein und zieht weiter voll durch.
Ihr Vorsprung bleibt stabil. Das Ziel rückt rasch näher und mit ihm ein wahrlich historischer Moment. Vallieres überquert die Ziellinie als Solistin. Kanadas erster Elite-Titel bei den Straßenrad-Weltmeisterschaften überhaupt. Der zweite Profisieg ihrer Karriere – und der bisher größte.
Das Regenbogentrikot auf Magdeleines Schultern bedeutet mehr als nur einen WM-Sieg. Es macht eine ganze Nation zum Teil der Radsporthistorie, eine Rennfahrerin zur Legende und Cannondales Erfolgsgeschichte um ein Kapitel reicher.